Plesk ist eine der beliebtesten Control Panels für die Serververwaltung. Mit seiner modernen Oberfläche, der Unterstützung für zahlreiche Dienste und der Möglichkeit, Webhosting für mehrere Kunden komfortabel bereitzustellen, ist es sowohl für Agenturen als auch für Entwickler und Unternehmen interessant. In diesem Artikel zeigen wir Schritt für Schritt, wie sich Plesk Obsidian Version 18.0.72 auf einem Ubuntu 24.04 LTS Server installieren lässt. Außerdem stellen wir ein Shell-Script bereit, das die Installation weitgehend automatisiert.

Voraussetzungen und Vorbereitung

Bevor Sie mit der Installation von Plesk beginnen, sollten einige grundlegende Punkte geklärt sein.

Server-Basis:

  • Ein Root- oder vServer mit Ubuntu 24.04 LTS (64-Bit)
  • Root-Zugriff via SSH

Netzwerk:

Eine feste IP-Adresse ist empfehlenswert.

Ports, die von Plesk benötigt werden, müssen offen sein. Wichtige Beispiele:

  • 22 (SSH)
  • 80 (HTTP)
  • 443 (HTTPS)
  • 8443 (Plesk-Panel)
  • 8447 (Plesk-Autoinstaller)

Software:

  • Ein sauber installiertes Ubuntu-System ohne bereits eingerichtete Control Panels.
  • Tools wie curl und wget sollten verfügbar sein.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, vor der Installation ein Snapshot oder Backup Ihres Servers zu erstellen. Plesk verändert zahlreiche Pakete und Konfigurationen im System; mit einem Backup können Sie jederzeit zu einem funktionierenden Zustand zurückkehren, falls Probleme auftreten.

Automatisierte Installation mit Shell-Script

Die Installation von Plesk kann mit wenigen Befehlen erfolgen, ist aber oft mit Nachfragen des Installers verbunden. Damit der Prozess reibungsloser läuft, kann ein vorbereites Script genutzt werden. Dieses Script aktualisiert zunächst das System, installiert einige Basisprogramme, öffnet die erforderlichen Ports in der Firewall (falls ufw aktiv ist) und lädt anschließend den offiziellen Plesk-Installer. Danach wird Plesk Obsidian 18.0.72 mit einem empfohlenen Set an Komponenten eingerichtet.

Das Installationsscript

Speichern Sie den folgenden Inhalt in eine Datei, zum Beispiel install-plesk.sh, und machen Sie diese ausführbar mit chmod +x install-plesk.sh. Anschließend starten Sie die Installation mit sudo ./install-plesk.sh.

#!/usr/bin/env bash
set -euo pipefail

# Konfiguration
PLESK_RELEASE="PLESK_18_0_72"
INSTALLER="/root/plesk-installer"
REQUIRED_PORTS=(22 80 443 8443 8447)

log()  { echo -e "🔹 $*"; }
ok()   { echo -e "✅ $*"; }
warn() { echo -e "⚠️  $*"; }
fail() { echo -e "❌ $*" >&2; exit 1; }

[ "$(id -u)" -eq 0 ] || fail "Bitte als root ausführen (sudo -i)."

# Paketmanager erkennen
if command -v apt >/dev/null 2>&1; then
  PKG="apt"
elif command -v dnf >/dev/null 2>&1; then
  PKG="dnf"
elif command -v yum >/dev/null 2>&1; then
  PKG="yum"
else
  fail "Unbekannter Paketmanager."
fi

# System aktualisieren und Tools installieren
log "System aktualisieren & Basistools installieren…"
if [ "$PKG" = "apt" ]; then
  export DEBIAN_FRONTEND=noninteractive
  apt-get update -y
  apt-get upgrade -y
  apt-get install -y curl wget ca-certificates lsb-release gnupg ufw
else
  $PKG -y update || true
  $PKG -y install curl wget ca-certificates redhat-lsb-core gnupg2 || true
fi

# Firewall (UFW)
if command -v ufw >/dev/null 2>&1; then
  log "Firewall-Regeln setzen…"
  ufw --force enable || true
  for p in "${REQUIRED_PORTS[@]}"; do ufw allow "$p"/tcp || true; done
  ufw status || true
else
  warn "UFW nicht vorhanden – Ports ggf. manuell öffnen."
fi

# Plesk-Installer laden
log "Plesk-Installer laden…"
wget -O "$INSTALLER" https://autoinstall.plesk.com/plesk-installer
chmod +x "$INSTALLER"

# Installation starten
log "Installiere Plesk $PLESK_RELEASE…"
"$INSTALLER" install "$PLESK_RELEASE" \
  --preset "Recommended" \
  --with git,fail2ban,letsencrypt,modsecurity

ok "Plesk-Installation abgeschlossen."

# Dienste starten
log "Webserver starten/prüfen…"
plesk sbin pleskrc nginx start  || true
plesk sbin pleskrc httpd start  || true
plesk sbin pleskrc nginx status || true
plesk sbin pleskrc httpd status || true

cat <<'NEXT'
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✅ Installation abgeschlossen!

1) Öffnen Sie https://<SERVER-IP>:8443 im Browser.
2) Folgen Sie den Einrichtungsanweisungen (Admin-E-Mail, Passwort, Lizenz).
3) Konfigurieren Sie Dienste wie Mail, DNS und SSL nach Bedarf.

Hinweis: Dieses Script installiert bewusst keine Python- oder Passenger-Komponenten.
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NEXT

Ersteinrichtung und wichtige Schritte nach der Installation

Nach der erfolgreichen Ausführung des Scripts ist Plesk zwar installiert, aber noch nicht vollständig konfiguriert.

1. Zugriff auf das Plesk Panel:

  • Öffnen Sie im Browser https://SERVER-IP:8443
  • Beim ersten Login werden Sie nach einer Admin-E-Mail-Adresse und einem Passwort gefragt.

2. Lizenz aktivieren:

  • Sie können entweder eine kommerzielle Lizenz eingeben oder eine kostenlose Trial-Lizenz beantragen

3. Grundeinstellungen:

  • Setzen Sie einen Hostnamen (am besten einen gültigen FQDN, z. B. server.example.com)
  • Wählen Sie ein Layout für die Plesk-Oberfläche (Service Provider View oder Power User View)

4. Sicherheitsmaßnahmen:

  • Installieren Sie ein SSL-Zertifikat für den Server (Let’s Encrypt ist direkt in Plesk verfügbar)
  • Stellen Sie sicher, dass nur benötigte Dienste offen sind

5. Domains und Webhosting:

  • Sie können nun Domains, Subdomains und Webspaces einrichten
  • Über das Menü „Websites & Domains“ lassen sich Hosting-Einstellungen, DNS-Zonen und E-Mail-Dienste verwalten

6. Updates:

Plesk aktualisiert sich in der Regel selbstständig, es ist aber empfehlenswert, regelmäßig unter „Tools & Einstellungen → Updates und Upgrades“ nachzusehen, ob neue Pakete verfügbar sind.

Fazit

Die Installation von Plesk Obsidian 18.0.72 auf einem Ubuntu 24.04 LTS Server ist mit wenigen Schritten erledigt. Wer den manuellen Aufwand reduzieren möchte, nutzt am besten ein Installationsscript wie das hier vorgestellte. Es aktualisiert das System, installiert wichtige Pakete, öffnet erforderliche Ports und führt den Plesk-Autoinstaller mit einem empfohlenen Basisset an Komponenten aus.